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Deli Kultur

Deli Kultur

Bands, Bücher, Filme, CDs und was sonst noch so dazugehört!

Lieblingsbands, Folge 1: The Wave Pictures

Drei Engländer, seit 1998 aktiv, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang; bezeichnen sich selbst als „Indie-Band mit Gitarrensolos“. Und was für Solos – jenseits der gängigen Rock- oder Bluesrockklischees. Sie kommen aus der LoFi-Ecke und nehmen schon mal ein Live-Album auf einer Geburtstags- party mit nur einem Mikro auf! Auch in ihren Songs gehen sie ihren eigenen, mit ihrem skurillen Humor sehr englischen Weg, erinnern gelegentlich an Pubrock, die Kinks der 60er-Jahre oder ihr frühes Idol Jonathan Richman.

Lieblingsscheibe: die Doppel-CD „City Forgiveness“, Tipp auf YouTube: „Spaghetti“ (https://www.youtube.com/watch?v=1m01ZvF7QHY). Unbedingt mal reinhören!
TBW

 

Aus dem Proberaum, 14.3.17

In „If I Needed You“ singt Townes van Zandt über seine damalige Flamme:
Loop and Lil agree
She´s a sight to see.
Loop und Lil waren seine Kanarienvögel!

 

Aus dem Proberaum, 18.3.17

„Me and Magdalena“ ist ein Bonustrack aus der Monkees-CD „Good Times“. Die drei noch lebenden Ur-Monkees haben die Platte 2016 aufgenommen und sie ist ihnen erstaunlich gut gelungen. Sie haben den optimistischen, nur gelegentlich melancholischen Spirit ihrer frühen Jahre in heutige Musik gepackt, ohne dabei wie ein billige Kopie ihrer selbst zu klingen. – Dank an Hartmut Ritzheimer für die CD!

 

Worte von  Meister Bob, # 1: Things Have Changed

Feel like falling in love with the first woman I meet
Putting her in a wheel barrow and wheeling her down the street

People are crazy and times are strange
I’m locked in tight, I’m out of range
I used to care, but things have changed

Things Have Changed, 2000

 

Magische Momente auf YouTube

1

Lowell George und Little Feat sind im Rockpalast und er erklärt backstage seinen Gebrauch des Slides. Er spielt ‚China White‘ und die Band stimmt ein.

2

Willy deVille, allein mit seiner Dreadnaught, lehrt uns den ‚Cadillac Walk‘.

3

Steve Marriott, Humble Pie und die Blackberries schenken ‚Black Coffee‘ live im Studio aus.

4

Blind Willie McTell und seine sonore Stella lassen uns wissen, warum sie sich wie eine ‚Broke Down Engine‘ fühlen.

5

Freddy ‚the Frenchman‘ Koella eröffnet  Willy deVilles  ‚Mixed-up, shook-up Girl‘  mit bezaubernden Tonfolgen auf der spanischen Gitarre.

6

Gegen Ende des dokumentarischen Kinofilms ‚Amy‘ singt Amy Winehouse gemeinsam mit ihrem Idol Tony Bennett den Jazz-Standard ‚Body and Soul‘.

7

George Benson wird von Village Underground im Café Wha auf die Bühne gerufen und spielt „On Broadway“: https://www.youtube.com/watch?v=6jdH1T8hc9c

8

Beim Tiny Desk-Konzert der Tedeschi Trucks Band: wie der Saxophist ab 8:32 abhebt – unglaublich: https://www.youtube.com/watch?v=RRipadkd6wk

SBHP

 

Lieblingsplatten, Folge 1: Ray Davies „Americana“ (2017)

Ray Davies kommt auf dieser Soloplatte, die er mit den Jayhawks (!) als Begleitband eingespielt hat, wieder sehr nah an den melancholischen Charme der frühen und mittleren Kinks – und ein paar seiner typischen Schrullen („kinks“) hat er auch eingebaut. Später dieses Jahr soll eine zweite CD aus den gleichen Aufnahmesessions erscheinen!

TBW

 

MEIN magischer YouTube-Moment

Tin Soldier von den Small Faces mit der zuckersüßen PP Arnold und der Blutgrätsche von Steve Marriott.
Gerhard Groebe (der diese Website gemacht hat und natürlich gar kein Recht hat, hier etwas zu schreiben).

 

Bücher 1

Karl Ove Knausgard Leben

Der Norweger wird schon seit einigen Jahren auch bei uns in einschlägigen Kreisen ziemlich gehypt, vor allem wegen seinem sechsbändigen autobiographischen Romanprojekt Min Kamp. 
Leben ist daraus das vierte Buch und beinhaltet im Wesentlichen die Jahre zwischen der Oberstufe des Gymnasium und dem Beginn seines Studiums. Von Knausgard kann man keine kunstvoll, auf Spannung konstruierte Geschichten erwarten, dafür aber schonungs- und tabulose Wahrhaftigkeit: Sexualität, Familienkonflikte, Alkoholexzesse, gedankenloser Unsinn, den man als Heranwachsender macht; das alles ohne den schalen Eindruck eines (Sozial- oder Psycho)Pornos – stattdessen erkennt und überprüft man sich selbst des öfteren – und das ist ein Verdienst von guter Literatur.

Robert Seethaler Die Biene und der Kurt

Der Österreicher hatte 2012 mit seinem Roman Der Traffikant seinen Durchbruch, einer angenehm konventionell erzählten Geschichte aus Wien in der Zeit nach dem „Anschluss“ Österreichs durch die deutschen  Nazis.
Die Biene und der Kurt aus dem Jahr 2006 ist ganz anders: es ist „der Roadtrip eines ungleiche Paars“, der 16-jährigen, aus einem Mädchenheim ausgebüxten Biene und des „abgehalfterten Altrockers“ Kurt, der in seinem Wohnmobil durch die deutsche Provinz tourt. Wenn man sich an die spezielle Sprache Seethalers mit einem sehr lakonischen Humor gewöhnt hat, in der der Wind so „herumlüftelt“, ist das ein sehr vergnüglicher, anrührender Schelmenroman – und der Kurt „zieht noch eine Filterlose aus der Unterhose“.

John Lanchester Capital

Der englische Autor schafft es, die verwirrenden, chaotischen Lebensbedingungen in London zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einer Straße und den dort lebenden und arbeitenden Menschen zu konzentrieren – und dabei noch eine spannende Geschichte voller tragischer Ironie mit einem überraschenden Ende zu schreiben.

TBW

 

Worte von Meister Bob # 2: 2016 Nobel Lecture in Literature

In seiner Nobelpreisvorlesung, die Dylan am 4. Juni 2017 ablieferte, erklärt er, was seine Songs mit Literatur zu tun haben. Zunächst benennt er Buddy Holly und Leadbelly als die beiden Vorbilder, die ihn dazu brachten, selbst die Musik zu machen, mit der er aufgewachsen war: „country & western, rock´n´roll and rhythm and blues“.
Darauf folgen Anmerkungen zu drei literarischen Werken, die er für wesentlich hält: Herman Melvilles „Moby Dick“, Homers „Odyssee“ und – einigermaßen überraschend – „All Quiet on the Western Front“, der Anitkriegsroman des deutschen Autors Erich Maria Remarque, im Original „Im Westen nichts Neues“. Dylan als Literaturdozent!
Das Ganze ist trotz des hohen sprachlichen Niveaus sehr gut nachzuvollziehen und es ist erstaunlich, welch angenehme Sprechstimme der Mann hat.
https://www.youtube.com/watch?v=3Zf04vnVPfM

TBW

 

 

Die mit Namenskürzel versehenen Beiträge auf dieser Seite geben nicht unbedingt die Meinung der gesamten Band wieder.